Falke oder Kolibri

Unser Bewusstsein steht unter Dauerbeschuss. Alles reisst an unserer Aufmerksamkeit. Im Job jonglieren wir mehr und mehr Projekte und Aufgaben gleichzeitig, immer auf der Suche nach Effizienzmaximierung. Die Informationsflut aus Nachrichten, Social Media und ständiger Erreichbarkeit hält uns permanent in Atem. Und nicht zuletzt haben wir mit dem Smartphone ein Gerät in der Hand, das uns konstant ablenkt und beschallt.

Doch unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, vieles parallel zu erledigen. Wir sind keine Kolibris, die rastlos von Blüte zu Blüte fliegen, überall kurz verweilen und weiterziehen. Vielmehr gleichen wir Falken: Wir nehmen etwas wahr, fokussieren uns darauf – und handeln. Beim Falken ist es die Beute, bei uns sollten es einzelne Aufgaben sein. Die volle Konzentration auf den einen Gesprächspartner. Die bewusste Zubereitung einer Mahlzeit. Die ungeteilte Aufmerksamkeit bei einem Brettspiel mit den Kindern. Doch wie schaffen wir es, diesem Ideal gerecht zu werden?

Eine jahrhundertealte Praxis aus den Klöstern könnte uns helfen: Aufmerksamkeit – oder in ihrer besonderen Form – Achtsamkeit. Es bedeutet, bewusst im Hier und Jetzt zu sein, statt gedanklich schon beim nächsten To-do. Es bedeutet, sich daran zu erinnern, dass Gott genau dort ist, wo du bist – in diesem Moment, in dieser Aufgabe, in diesem Gespräch. Es ist eine Haltung, die unser Bewusstsein mit Gottes Geist in Einklang bringt.

Jesus selbst lebte und förderte dieses Prinzip. Als der reiche junge Mann zu ihm kam, sah Jesus ihn an und gewann ihn lieb (Markus 10,21). Er war nicht abgelenkt, nicht in Eile – er schenkte ihm seine volle Aufmerksamkeit. Maria entschied sich, einfach zu sitzen und Jesus zuzuhören, während Marta in Aktivismus versank (Lukas 10,38-42) und Jesus bestärkte Maria darin das Bessere gewählt zu haben. Diese Art von Achtsamkeit kann auch uns helfen, Ruhe, Klarheit und Fokus zu finden.

Auch die XCC sind eine Form der Achtsamkeit. Sie bedeuten den bewussten Verzicht auf Ablenkung und äussere Einflüsse. Die gleichmässige Bewegung beim Wandern befreit Geist und Seele von der Reizüberflutung des Alltags. Die körperliche Anstrengung hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Beziehung zwischen dir und Gott.

Nimm dir heute einen Moment der Stille. Atme tief durch. Und erinnere dich daran: Gott ist genau jetzt bei dir.

Datum: 3. April 2025
4m association switzerland
Charity Partner
Media Partner
Newsletter
© 4M Switzerland · Offizieller Verein seit 12. Juli 2014 · Impressum · Datenschutz
DE