«Mir fehlen die Worte, um das überflutete Gefühl im Brustkorb zu beschreiben, das dumpfe Pochen in meiner Stirn. Es ist wie ein grober Staub, der wie ein Schmierfilm über dem Sichtfeld liegt.» So beschreibt Dr. Edith Eva Eger ihre Empfindungen während ihrer Depression. Dieses Bild erinnert mich an einen dunklen Schleier, der sich über alle Wahrnehmungen legt.
In den vergangenen Jahren – und auch heute – bin ich immer wieder mit Depressionen bei jungen Menschen konfrontiert. Es berührt mich tief, dass gerade diejenigen, die eigentlich vor Leben und Energie sprudeln sollten, mit Ängsten, Traurigkeit, Sinnlosigkeit und Einsamkeit kämpfen.
Als Vater weiss ich aus eigener Erfahrung, welche Auswirkungen das auf die Eltern hat. Wie es sich anfühlt, wenn das eigene Kind, keine Lebensfreude mehr verspürt. Am Anfang steht Unglaube und Überraschung, dann folgt das quälende Gefühl, man hätte früher eingreifen müssen. Fragen nach der eigenen Schuld oder nach möglichen traumatischen Erlebnissen drängen sich auf. Und irgendwann beginnt die ganze Situation, auch die eigene Psyche zu belasten.
Wenn dein Kind von Depression betroffen ist, möchte ich dich heute dennoch mit Hoffnung ermutigen. Denn Hoffnung und psychisches Wohlbefinden haben unbestreitbare Zusammenhänge. Was mich hoffnungsvoll stimmt? Wir leben in Zeiten, wo viel über diese Krankheit geforscht und gesprochen wird. Hervorragende Therapeuten – wenn auch nicht in ausreichender Zahl – stehen zur Verfügung. Vor allem aber gibt es den Gott der Hoffnung. Der im Glauben, Freude und Frieden schenkt (Römer 15.13). Der dem Klagenden und Weinenden, Hoffnung für die Zukunft zuspricht (Jeremia 31.17). Der den Hoffenden neue Kraft schenkt, um emporzusteigen und nicht müde zu werden (Jesaja 40.31). Der treu zu seinen Verheissungen steht (Hebräer 10.23).
Ich habe Sein Eingreifen auf ganz unterschiedliche Weise erlebt. Kürzlich wurde der dunkle Schleier der Depression bei einem jungen Menschen durch ein plötzliches Wunder weggerissen. Bei einer anderen Person war es ein langer Weg mit Begleitung und Veränderung, der sie aus dem tiefen Loch herausgeführt hat. Entscheidend ist: Heilung geschieht – und das muss bekannt werden, denn es macht Hoffnung. Es ist mein Wunsch, dass wir zu einer lebendigen Hoffnung (1.Petrus 1.3) für Betroffene werden. Dort unterstützen, wo es möglich und hilfreich ist.
Die XCC von 4M bieten einen geschützten Raum – um zu klagen, weinen oder auch schreien. Häufig lässt sich Gott in der Natur finden: Er tröstet, gibt Antworten und schenkt neue Kraft. Beim Ehe-Weekend kannst du von den Erfahrungen anderer Paare profitieren. Die 4Family-Wochenenden bieten Chancen, die Beziehung zu deinem Kind zu vertiefen oder neu zu beleben.
Hoffnungsvoll für den König!
Jens